Quicktipp: Mini-Intervention Nr.1 BISHER
So kannst du mit konstruktiver Kommunikation mehr erreichen
In diesem Abschnitt biete ich Dir zukünftig Unterstützung an bezüglich Deiner eigenen Kommunikation. Die Mini-Interventionen sollen Dir helfen in Deinem Alltag Deine Kommunikation an den vielleicht entscheidenden Stellen zu verbessern. Manchmal sind es nur Feinheiten im Ausdruck. Kleine sprachliche Mikroveränderungen mit in der Regel großer Langzeitwirkung.
„Es ist leicht, es sich schwer zu machen, und schwer, es sich leicht zu machen, sagt ein Sprichwort. Aus meiner Sicht wird Kommunikation in der Beziehung zu einem Gegenüber dadurch klarer, in dem ich punktuell die Konzentration und die Reduktion auf das Wesentliche, was „eigentlich“ Ausdruck finden will, beschränke und reduziere.
Eingrenzung schafft in komplex und schwierig erscheinenden Situationen einen feinen Überblick, über das was wirklich die Botschaft an den anderen sein sollte.
Die Bisher-Intervention
Die „BISHER…“ Intervention ist für mich ein guter Einstig in die vielfältigen Möglichkeiten von Mini-Interventionen. Der Begriff Intervention bedeutet, dazwischen zu treten, sich einschalten oder einzugreifen und in diesem Sinne verstehe ich die Mini-Interventionen. Du trittst an einer bestimmten Stelle im Gespräch dazwischen und irritierst deinen Gesprächspartner. Hier in diesem Beispiel mit dem Wort „Bisher…“ – ein Beispiel für eine konstruktive Kommunikation.
Kleine, aber feine Intervention: ein Beispiel aus dem Arbeitsumfeld
Lena, 34 Jahre alt führt seit einigen Monaten ein kleines Team mit 5 Mitarbeitern. Sie macht ihre ersten Erfahrungen in der Teamführung. Sie hat sich Zeit genommen die letzten Monate die einzelnen Teammitglieder kennenzulernen und baute durchweg zu jedem eine gute Beziehung auf. Eine ihrer Mitarbeiterinnen sucht in den letzten Wochen häufiger das Gespräch, meist zwischen Tür und Angel, oder zwischen engmaschig strukturierten Meetings. Lena will als Teamleiterin ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter haben und es natürlich richtig machen. Wenn die Mitarbeiterin das Gespräch sucht, schildert sie häufig Probleme, Schwächen und Symptome nach dem Motto, dass hat noch nie funktioniert.
Lena gewinnt den Eindruck, dass es der Mitarbeiterin nicht wirklich um eine Lösung geht, sondern immer wieder mit denselben Problemen, Zuwendung von ihr als Teamleiterin zu erhalten. Beim nächsten Aufeinandertreffen verändert Lena ihre Kommunikation, dahingehend, dass sie bei der Schilderung eines Problems, im Gespräch dazwischen tritt und ihre Mitarbeiterin unterbricht mit den Worten: „Bisher ist das so abgelaufen wie Du es geschildert hast, und wie wollen Du und ich in der Zukunft mit dem von Dir geschilderten Problem umgehen?“
Die Mitarbeiter ist perplex und sichtlich irritiert und durch diese knappe Intervention aufgefordert gemeinsam Lösung zu erarbeiten. Die Worte „Bisher…“ oder „in der Vergangenheit…“ sind eine Art von Transaktion die eine ständige Wiederholung und Drehung um das Problem herum, aufbrechen. Die Worte öffnen die Kommunikation für zukünftig besser Möglichkeiten und Lösungen und machen den Weg frei in einer festgefahrenen Gesprächssituation.
Konstruktiv zu kommunizieren ist eigentlich ganz einfach
Ich ermutige dich in der Zukunft mit deinem Gegenüber, wenn du den Eindruck hast, ihr dreht euch im Gespräch selbst im Kreis, ob nun in deiner Beziehung oder am Arbeitsplatz, einfach mal dazwischen zu treten mit den Worten „Bisher…“ oder „in der Vergangenheit…“. Ich bin gespannt, welche Entwicklung du und dein Gegenüber damit machen werden und wenn du Lust hast schreib mir von deinen gemachten Erfahrungen.