In meiner Beratungsarbeit mit Einzelpersonen, Paaren und Teams begegnen mir in den Erstgesprächen häufig Redewendungen und Satzformulierungen die das kleine Wörtchen „NICHT“ beinhalten. „Ich will nicht mehr Rauchen“. „Ich will nicht mehr so viel Fastfood essen“. „Ich will nicht mehr so mit ihm/ihr leben“. „Ich will nicht mehr so unsicher sein“. „Ich will nicht mehr in dieser Firma arbeiten“.

Ich vermute mal, in keinem Reisebüro kann man einen Zielflughafen „Nicht mehr dieses deprimierende Oslo!“ buchen. In vielen Fällen, sollte ich mich klarer und positiver äußern.

In Beratungsgesprächen, wenn ich nach Zielen für den Beratungsprozess frage, erhalte ich allerdings sehr schnell und klar Antworten in die Richtung, was und wohin mein Gegenüber nicht will. Offensichtlich scheint es schwieriger zu sein, etwas positiv zu formulieren respektive klar zu benennen, was und wohin man will.

Eine der bahnbrechenden Ideen der Begründer der Transaktionsanalyse war es, die Ziele, damals vor allem noch in der Therapie, klar zu benennen. Der Grund erscheint heute logisch. Ziele die man kennt und benennen kann, sind sehr viel leichter zu erreichen als unbekannte und unbenannte Ziele.

Es lohnt, wenn ich mit einem Menschen, ob nun in einem Beratungsgespräche, zwischen Tür und Angel, respektive am Tresen im Gespräch bin und er wieder mal in Negationen formuliert, nicht selbst für ihn positive Ziele zu formulieren, sondern es ihn selbst entwickeln zu lassen. Eine solche Vorgehensweise verhindert auch, dass wir in unserem Gespräch in ein Spiel einsteigen, zum Beispiel „Ja aber…“.

„NICHT“ ist ganz leicht durch das Wort „SONDERN“ zu ersetzen. Das würde bedeuten: DU willst also nicht mehr…???, SONDERN…?

Und wenn Dein Gegenüber darauf hin wieder mit einer Negation beginnt, dann wiederhole Deinen Satz: Du willst also nicht mehr…?, SONDERN…?

SONDERN ist ein Türöffner und hoffentlich in deinen vor dir liegenden Gesprächen eine weitere Option für einen erfolgreichen Kommunikationsprozess.